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In Deutschland zahlen Studierende rund 6 % mehr Miete als 2021

5,9 Prozent mehr als im vergangenen Jahr zahlen Studierende in Deutschland mittlerweile für eine Studentenwohnung im Schnitt, dies zeigt der aktuelle MLP Studentenwohnreport 2022, welcher gemeinsam von MLP und dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) herausgegeben wird.

Der Anstieg von 2020 auf 2021 sei mit nur 1,5 Prozent deutlich geringer ausgefallen, berichtet ÃØÃÜÈë¿Ú-in-Germany.org.

Dem Bericht zufolge, dessen Ergebnisse aus einer Umfrage an 38 Hochschulstandorten in Deutschland extrahiert wurden, stiegen die Mieten für Studenten in Deutschland insgesamt um 5,9 Prozent, in Berlin müssen Studierende nun 18,5 Prozent mehr zahlen als letztes Jahr allein nur für die Miete.

„Die steigenden Wohnkosten schlagen sich auch in der Inflationsrate nieder – Studierende sind durch die jüngsten Preissteigerungen mangels finanzieller Reserven noch stärker belastet als der Durchschnittshaushalt. Gleichzeitig haben sich ihre Einkommen nicht verbessert, und auch die jüngste BAföG-Erhöhung kann keine allgemeine finanzielle Entlastung bringen“, heißt es in einer Pressemitteilung von MLP zu den Ergebnissen der Gutachten.

Während der stärkste Anstieg der Studentenmieten in Berlin verzeichnet wurde, lauten die anderen deutschen Städte mit den höchsten Mietpreissteigerungen im Vergleich zum Vorjahr wie folgt:

  • Rostock – 12 Prozent
  • Leipzig – 12 Prozent
  • Greifswald – 11.9 Prozent
  • Heidelberg – 11,7 Prozent
  • Kiel – 10,4 Prozent
  • Bielefeld – 10.1 Prozent
  • Bremen – 10.1 Prozent

Den geringsten Mietanstieg verzeichneten hingegen Freiburg (3,1 Prozent), Frankfurt und Darmstadt (jeweils 3,5 Prozent).

München bleibt der teuerste Studienort in Deutschland

Obwohl die Mieten in München um 6,7 Prozent gestiegen sind, was im Vergleich zu einigen anderen Städten wie Berlin und Leipzig ein deutlich geringerer Anteil ist, bleibt sie immer noch die Stadt mit den teuersten Mieten in Deutschland.

Laut MLP-Report kostet eine studentische Musterwohnung in München derzeit durchschnittlich 787 Euro. Fast ebenso hoch sind die Mieten für Studenten in Stuttgart, wo eine studentische Musterwohnung 786 Euro und in Berlin 718 Euro kostet.

“Für die studentische Musterwohnung wurden bei einer „normalen“ Ausstattung unter anderem eine Wohnfläche von 30 Quadratmetern und eine Lage in direkter Umgebung zur nächstgelegenen Hochschule unterstellt. Neben den reinen Mietkosten wurden auch Wohnnebenkosten in Höhe von 20 Prozent berücksichtigt; bei den ausgewiesenen Mieten handelt es sich somit um Mieten inklusive Heizung“, erläutert die MLP in ihrer Pressemitteilung zu dem Bericht.

Laut Prof. Michael Voigtländer, Immobilienexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft, hat der Anstieg der Energiepreise die Studenten dazu veranlasst, nach kleineren und billigeren Wohnungen zu suchen, was die Nachfrage und damit die Mietpreise erhöht hat.

„Dies hat zur Folge, dass sich die Konkurrenz im Markt für studentisches Wohnen weiter verschärft – mit entsprechenden Folgen für die Mietkosten und das Angebot“, erklärt Voigtländer.

Deutsches Studentenwerk fordert die Regierung auf, den BAföG-Wohnzuschlag weiter zu erhöhen

Unmittelbar nach Veröffentlichung des Berichts reagierte das Deutsche Studentenwerk (DSW) und forderte die Bundesregierung auf, die Wohngelder für Studierende im Rahmen des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG) zu erhöhen.

Für den kürzlich erhöhten BAföG-Wohnzuschlag von maximal 360 Euro im Wintersemester 2022/2023 könnten sich Studierende laut Umfrage einzig in Chemnitz und Magdeburg eine Musterwohnung leisten.

Mit dem bevorstehenden Winter und explodierenden Preisen für Strom, Gas, Miete und auch für Lebensmittel stehen die Studierenden laut DSW-Generalsekretär Matthias Anbuhl vor einer existenzbedrohenden sozialen Notlage.

„Der Staat muss dringend gegensteuern, gerade beim BAföG. Wir brauchen sofort eine weitere Erhöhung der BAföG-Bedarfssätze. Die Erhöhung von 5,75 Prozent für dieses Wintersemester 2022/2023 war lobenswert und richtig, ist aber von der Inflation bereits komplett kassiert worden“, sagte Generalsekretär Anbuhl.

Ebenso sagt er, dass es nicht hinnehmbar sei, dass Studierende, die bisher auf die Deckung ihrer Wohnkosten durch BAföG gesetzt hätten, sich mit ihrer staatlichen Studienfinanzierung bald keine Wohnung mehr leisten könnten.

Auch der Vorstandsvorsitzende der MLP SE, Dr. Uwe Schroeder-Wildberg, sagt, dass Studierende mehr denn je in finanzielle Nöte geraten und punktuelle Erleichterungen wie BAföG ihnen nicht viel helfen.

„Die Mietpreise für Studierende entwickeln sich schon seit einiger Zeit sehr rasant, nun verschärfen stark steigende Lebenshaltungskosten die Situation weiter. Dabei kommen viele nach der Corona-Krise und dem Wegfall zahlreicher Studierendenjobs finanziell gerade erst wieder auf die Beine“, äußerte er.

Der MLP-Bericht hebt auch hervor, dass das Einkommen der Studierenden in Deutschland von 1.000 Euro im Jahr 2018 auf 950 Euro zurückgegangen ist, während sie gleichzeitig weniger von Maßnahmen wie die Durchschnittsbevölkerung, vom Tankrabatt und dem 9-Euro-Ticket profitieren konnten.

Zuvor hatte auch die DSW die hohen Mietpreise für Studierende thematisiert, nachdem ein Bericht des „Universitätsstadt-Scoring 2022“ des Moses-Mendelssohn-Instituts ergeben hatte, dass fast zwei Drittel der Studierenden, die in 59 Universitätsstädten in Deutschland leben, Anspruch erheben, dass der BAföG-Zuschlag von 360 € nicht ausreicht, um eine Wohnung zu mieten.

Die Umfrage hatte auch darauf hingewiesen, dass in Städten wie München die Miete für Studenten die 700-Euro-Marke überschritten hat, was fast doppelt so viel ist wie der Durchschnitt für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft.

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